Toxische Scham – das nagende Gefühl, sich falsch zu fühlen

Überlebensstrategien aus der Kindheit und wie wir als Eltern wieder in unsere Kraft finden

„Ich muss immer die Kontrolle behalten.“
„Meine Bedürfnisse sind eigentlich nicht so wichtig.“
„Ich muss es richtig machen.“

Solche inneren Sätze höre ich bei Break the Cycle immer wieder. Viele Eltern tragen sie tief in sich – oft ohne es zu merken. Doch was, wenn diese Sätze gar keine Wahrheiten sind, sondern Überlebensstrategien aus der Kindheit? Und was, wenn genau sie uns heute davon abhalten, wirklich in Beziehung zu treten – mit uns selbst, mit unseren Kindern, mit dem Leben?

Was ist toxische Scham – und warum betrifft sie uns als Eltern?

Toxische Scham ist mehr als ein unangenehmes Gefühl. Sie ist eine tiefe, innere Überzeugung, dass wir „falsch“ sind, dass etwas Wesentliches an uns nicht stimmt – als Mensch, als Elternteil, als Frau oder Mann. Im neuroaffektiven Beziehungsmodell NARM (das meine Arbeit bei BTC prägt) nennen wir diese innere Energieform „toxische Scham“ – sie entsteht, wenn wir als Kinder ungeeignete Bindungserfahrungen gemacht haben wie beispielsweise, wenn wir immer wieder, also chronisch, nicht gesehen wurden oder wenn unser Wille und authentischer Lebensausdruck unseren Eltern immer wieder, also chronisch, zu viel war.

Um die Bindung zu sichern, stellen wir als Kinder nicht das Umfeld in frage – sondern sich selbst.

So entstehen Sätze wie:

 „Ich bin falsch/schlecht.“
„Ich bin zu viel.“
„Ich bin nicht liebenswert.“
„Meine Wut ist gefährlich.“

Diese inneren Identifikationen prägen uns – bis ins Erwachsenenalter. Und sie wirken weiter in unserer Elternschaft: Wenn wir uns schuldig fühlen, sobald wir Kindern eine Grenze setzen. Wenn wir überangepasst oder perfektionistisch werden. Wenn wir unsere Bedürfnisse chronisch hinten anstellen.

Überlebensstrategien – einst klug, heute hinderlich

Die meisten von uns leben – oft unbewusst – in überlebensbasierten Rollen. Vielleicht bist du die Verantwortliche für alle. Oder der kühle Analytiker. Die stille Helferin. Der Fels, der nie weint.

Diese Haltungen entstanden nicht zufällig. Sie waren einmal notwendig, um in einem emotional unsicheren Umfeld zu überleben. Doch heute? Blockieren sie unsere Lebendigkeit, unsere Authentizität – und unsere Fähigkeit, mit unseren Kindern in echter Verbindung zu sein.Gerade toxische Scham ist oft überlagert von stolz-basierten Strategien: Wir zeigen uns kontrolliert, rational, fürsorglich, perfekt. Doch darunter brodelt oft Schmerz – und ein innerer Kontaktverlust, der sich auch auf unsere Kinder überträgt.

Heilung beginnt mit dem Erkennen

Was steht zwischen mir und meiner inneren Wahrheit? Was hindert mich, meinem Kind aus vollem Herzen zu begegnen?
Wenn wir den Mut aufbringen, unsere Überlebensstrategien liebevoll zu hinterfragen, entsteht etwas Neues:

Wir beginnen, uns selbst mit mehr Mitgefühl zu sehen – und genau das verändert alles.

Wir lernen, uns mehr und mehr in uns selbst daheim zu fühlen, statt zu funktionieren.

Wir entdecken, was wir brauchen, um präsent zu bleiben – auch in Stressmomenten.

Elternschaft als Heilungsweg

Eltern zu sein bedeutet nicht, perfekt zu sein. Sondern bereit zu sein, weiter zu wachsen. Jeder Schritt in Richtung innerer Verbundenheit wirkt – nicht nur in deiner Familie, sondern auch gesellschaftlich.

Denn unsere Kinder laden uns ein:
Hinsehen statt wiederholen. Fühlen statt funktionieren. Verbinden statt kontrollieren.

Ich stehe dafür: Elternschaft ist ein Schlüssel für gesellschaftlichen Wandel.
Wenn wir aufhören, Kinder zu pathologisieren und stattdessen anfangen, unsere eigene Geschichte anzuschauen, entstehen neue Spielräume – für echte, positive Beziehung, für Heilung im Sinne von Rückverbindung, für ein anderes Miteinander. So schreibst du deine Familiengeschichte um – wir alle können beginnen, aus dem Kreislauf ungelöster Themen und Muster auszusteigen.

Dein Weg zurück in die Verbindung – mit dir und deinem Kind

In meinem Break the Cycle-Elterntraining tauchen wir tief in diese Themen ein.
Du erhältst:

  • praktische Impulse zur Stress- und Gefühlsregulation
  • eine liebevolle Begleitung, um alte Muster zu erkennen – und neue Wege zu gehen
  • verständliche Erklärungen aus der Entwicklungspsychologie und Traumaforschung
  • und viele, viele Ressourcen und verbindungsstärkende Informationen für deinen Familienalltag

Denn das Gegenteil von toxischer Scham ist nicht Stolz – sondern Selbstkontakt.

Break the Cycle. Für dich. Für dein Kind. Für die Zukunft.

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