Mein Kind lässt sich nichts sagen und kommandiert mich herum

Warum manche Kinder Chef spielen – und wie du das Zepter wieder liebevoll in die Hand nimmst

Dein Kind will immer das letzte Wort haben?
Es gibt Anweisungen – an dich, an Geschwister, an andere Kinder?
Und wenn du es bittest, aufzuräumen oder mitzukommen, passiert … gar nichts?

Ich kenne solche Situationen nur zu gut.
Manchmal wirkt es fast niedlich – diese Mini-Version von uns, die scheinbar „weiß, wo’s langgeht“.
Und dann wieder stehen wir fassungslos da, innerlich kochend, frustriert, beschämt oder völlig überfordert.

Wenn Kinder Chef spielen – was wirklich dahinter steckt

Oft interpretieren wir dieses Verhalten als Provokation, Respektlosigkeit oder „gutes Selbstbewusstsein“.
Doch in Wahrheit zeigt ein Kind, das sich nicht führen lässt und die Kontrolle an sich reißt, etwas anderes:

Es muss sich panzern und schützen. Es ist überfordert. Es sucht Orientierung – und übernimmt, weil es keine findet.

Dieses Verhalten ist kein Zeichen von Reife.
Es ist ein Zeichen von fehlender emotionaler Sicherheit.

Orientierung statt Ohnmacht

Wenn Kinder in die Rolle der „kleinen Chefs“ schlüpfen, liegt das fast immer daran,
dass wir – oft unbewusst – nicht genug Orientierung geben konnten.

Vielleicht sind wir unsicher. Darf ich meinem Kind Orientierung geben? Fühlt es sich dann nicht dominiert?
Vielleicht vermeiden wir Konflikte. Wir wollen unsere Kinder nicht enttäuschen.
Vielleicht stressen uns aber auch einfach die starken Gefühle unserer Kinder. Wir haben regelrecht Angst davor. Vor dieser Heftigkeit.
Oder wir werden an frühere Erfahrungen erinnert, in denen wir selbst übergangen, beschämt oder dominiert wurden – als Kind, als Geschwister, als Mensch und wollen unseren Kindern dies ersparen, indem wir alles, was Orientierung, Führung und Klarheit bedeutet, als zu dominant erleben.

Dann wird es schwer, klar zu bleiben.
Und schwer, Führung zu übernehmen.

Kinder übernehmen, wenn niemand führt

Wenn wir unseren Kindern nicht zumuten wollen, dass wir führen,
müssen sie es selbst tun.

Sie tun es, weil es keine emotionale Sicherheit gibt, sich fallen zu lassen.
Kein echtes Gegenüber, das ruhig und präsent bleibt.
Kein „Ich hab dich“ – wenn sie stürmen, sich wehren, alles bestimmen wollen.

Und so gehen sie in ein Alpha-Verhalten –
fordern, kontrollieren, bestehen auf ihre Sicht, dulden kein „Nein“.

Aber in Wahrheit rufen sie nach etwas anderem:

Zeig mir, dass du mich tiefer siehst.
Zeig mir, dass du den Rahmen hältst.
Zeig mir, dass ich Kind sein darf.

Was Kinder in solchen Momenten wirklich brauchen

Nicht Strafe. Nicht Rückzug. Nicht Lautstärke.
Sondern:
Liebevolle, verlässliche Führung. Klare Präsenz. Ein Erwachsener, der da bleibt. Und sich nicht ablenken lässt von herausforderndem Verhalten. Ein Erwachsener, der aber auch klare Grenzen nicht mehr überschreiten lässt. Es lohnt sich.

Auch wenn’s anstrengend ist.
Auch wenn sich alles in uns dagegen wehrt.
Auch wenn wir selbst an unsere Grenzen stoßen.

Denn: Kinder können nur dann die Kontrolle abgeben,
wenn sie spüren, dass wir sie halten.

Und was du brauchst, um das zu können

Was ich Eltern immer wieder zeige:
Du musst nicht perfekt sein.

Du darfst lernen, mit deinen eigenen Gefühlen dazubleiben.
Deine Unsicherheit zu halten.
Und zu sagen:

„Ich sehe dich. Und ich nehme dich an die Hand – liebevoll.“

In meinem Break the Cycle-Training lernst du genau das:

  • Wie du dich aus der Dauerdiskussion befreist
  • Wie du klar führst, ohne laut zu werden
  • Wie du deinem Kind Orientierung gibst – und damit Freiheit schenkst

Break the Cycle bedeutet nicht, Kinder zu unterwerfen.
Sondern Beziehung zu wählen – auch wenn es stürmt.

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