Wenn dein Kind sich verschließt – und was du dann tun kannst
„Meine jugendliche Tochter redet nur noch mit dem Handy – nicht mit mir.“
„Mein Sohn ist zehn, ständig unterwegs mit Freunden und wirkt eiskalt zu Hause.“
„Mein 16-Jähriger zieht sich zurück, beteiligt sich kaum noch am Familienleben.“
Solche Aussagen höre ich immer wieder.
Und ja – sie tun weh.
Denn was hier sichtbar wird, ist nicht einfach „Pubertät“, sondern oft etwas Tieferes:
Ein verlorener Zugang zum Herzen deines Kindes.
Rückzug ist kein unausweichliches Pubertäts-Symptom
Viele Eltern denken, dieser Rückzug sei „normal“.
Doch ich glaube:
Wenn Kinder sich emotional isolieren, ist das kein normales Zeichen von älter werden.
Der Rückzug ist oft die Konsequenz von Überforderung, Enttäuschung, alleine gelassen werden in der oft toxischen Welt von Social Media, emotionaler Unsicherheit oder schlicht: dem Gefühl, nicht mehr gesehen zu werden.
Sie ziehen sich zurück vor Vorhaltungen, vor überhöhten Erwartungen, vor unserem Dauergestresstsein.
Vor Nähe, die sich nicht mehr wie Nähe anfühlt.
Was Jugendliche eigentlich zeigen, wenn sie sich verschließen
Wenn Jugendliche wortkarg, unfreundlich oder ablehnend werden,
zeigt sich darin oft nicht Ablehnung – sondern Schutz.
Sie schützen ihr Herz. Ihre Verletzlichkeit. Ihre Sehnsucht.
Sie zeigen uns:
„Du erreichst mich nicht mehr – du bist emotional so unstabil Mama, Papa.”
„Ich habe dich gebraucht – und du warst nicht wirklich da.“
Und so ziehen sie sich zurück – scheinbar selbstständig, scheinbar cool.
Aber innerlich oft tief einsam.
Wir können den Weg zurück finden
Die gute Nachricht: Verbindung ist nie verloren.
Aber sie braucht deine Bereitschaft, zuerst bei dir hinzusehen.
Wo hast du dich verschlossen?
Wo warst du zu beschäftigt, zu verletzt, zu müde?
Wo hast du dein Kind nicht mehr wirklich gespürt?
Kinder – auch große – spüren unsere Herzverbindung.
Und sie spüren, wenn sie abgerissen ist.
Doch sie spüren auch, wenn wir wieder bereit sind, uns zu öffnen.
Wenn wir uns echt zeigen – nicht perfekt, sondern fühlend.
Du wirst besonders gebraucht im Alter von 11 bis 25 Jahren – auch wenn es nicht so aussieht
Viele Eltern denken: „Mein Kind braucht mich jetzt nicht mehr.“
Doch das Gegenteil ist wahr.
In der Pubertät beginnen Kinder, Königin oder König ihres eigenen Lebens zu werden.
Aber sie brauchen jemanden, der den Raum dafür hält.
Der mit ihnen die klaren Grenzen zusammen auslotet und dann dafür einsteht, dass diese gemeinsam eingehalten werden auf einer auf Respekt basierten Beziehung. Jemand, der Orientierung gibt, durch Dasein, Zuhören und mit der Bereitschaft, für wichtige Werte einzustehen, in tiefen gemeinsamen Gesprächen – ohne die Beziehung zu verlieren.
Du wirst gebraucht.
Als Mensch, nicht als Macher.
Als Begleiter:in, nicht als Bestimmer:in.
Der Rückzug als Einladung zur Rückverbindung
Was wäre, wenn der Rückzug deines Kindes kein Angriff ist – sondern eine Einladung?
Eine Einladung, wieder Kontakt aufzunehmen.
Auf einer neuen Ebene.
Mit mehr Respekt.
Mehr Weichheit.
Mehr Zeit.
Das ist kein leichter Weg.
Aber ein lohnender.
Ich möchte dir sagen: Du bist nicht allein mit diesen Fragen.
Der Weg zur Verbindung beginnt bei dir.
Und ich bin hier, um dich darin zu begleiten. Auch wenn ich im Moment in meinen Trainings nur Eltern von Kindern bis 10 Jahren begleite, stay attuned für meine neuen Angebote.